Wustweiler Brief 2004
Wustweiler, im Dezember 2004
Hallo, Ihr Lieben in Nah und Fern,
wir schicken Grüße, aus Wustweiler in viele Teile der Welt! Wo wir unsere Ehemaligen auch erreichen: Wir fühlen uns verbunden! Aus vielerlei Reaktionen wissen wir, dass dies auf Ge genseitigkeit beruht. Seit exakt zwanzig Jahren gibt es diesen Brief, eine verwirklichte Idee, der also kein „kurzer Atem“ anhaftete. Zuweilen kommt es immer noch vor, dass jemand sagt, den Wustweiler Brief, den bekomme ich gar nicht, hätte ihn aber sehr gerne. Nun – zum wiederholten Male – sei darauf hingewiesen: Ohne Adresse können wir den Brief nicht ver schicken. Wir schreiben gerne, sind aber auf die Übermittlung der Anschriften angewiesen. Gerne erweitern wir unsere Adressen-Sammlung.
Zehn Jahre vor dem ersten „Wustweiler Brief“, im Jahre 1974 also, hörte die fast 200 Jahre bestehende Gemeinde Wustweiler auf zu bestehen. Seit dem 1.1.1974 sind wir zusammen mit Illingen, Uchtelfangen, Hüttigweiler, Welschbach und Hirzweiler Teil der Einheitsgemeinde Illingen. Trotz des Verlustes der Selbstständigkeit war die Gebiets- und Verwaltungsreform ein Gewinn, man bedenke nur einmal die finanziellen Rahmenbedingungen, über die kleine und Kleinst-Gemeinden nur sehr bescheiden verfügen könnten, heute noch viel deutlicher als vor dreißig Jahren. Eines kann darüber hinaus klar gesagt werden: Die Identität unseres Dor fes Wustweiler wurde in keiner Weise geschmälert, im Gegenteil! Mit der Finanzkraft der größeren Gemeinde Illingen und mit Hilfe vieler, vieler bürgerschaftlicher Anstrengungen, dazu die Arbeit der Vereine, das Wirken unserer Institutionen wurde in 30 Jahren Vieles auf den Weg gebracht und verwirklicht.
Also alles eitel Sonnenschein? Dem ist natürlich nicht so. Zum Jahresbeginn beschäftigten auch wir uns in Wustweiler, wir – das heißt die Kommunalpolitiker, die Gemeindeverwaltung, Vereinsvertreter, Bürger, mit der Entwicklung der Bevölkerungszahlen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.
Der saarländische Umweltminister schrieb am 5. Mai in einem Gastbeitrag der „Saarbrücker Zeitung“ zu diesem Thema „Wir werden älter, werden weniger und – besonders erschreckend
– wir laufen Gefahr, uns zu einem Land ohne Kinderlachen zu entwickeln.“ Stefan Mörsdorf sprach sich in seinem Zeitungsartikel auch für die Stärkung der Ortskerne aus und unterstrich die Wichtigkeit bürgerschaftlichen Engagements. Als erfreulich gute Beispiele in unserem Land nannte er namentlich die Orte Wolfersheim, Niedergailbach, Remmesweiler und Wustweiler. Die gute Tradition des Zusammenstehens, des Zupackens in unserem Dorf, sollte in der Tat Mut machen, für das was auf uns zukommt. Vor Jahrzehnten war es das große Werk, eine Kirche zu bauen, später entstand die Friedhofshalle, gab und gibt es das große Miteinander bei „Unser Dorf soll schöner werden“, den Wustweiler Dorffesten, bei den Wustock-Festivals. Auf all dies und noch Einiges mehr können die Wuschdweiler stolz sein. Es sollte sie auch selbstbewusst machen, sich auch weiterhin etwas zuzutrauen und dies ganz konkret!
In diesem Jahre 2004 wurde eine „Jahrzehnte-Projekt“ Wirklichkeit! Bereits in den 60er Jah ren begannen die Bemühungen, auf dem Haberfeld – das ist das Gelände „auf dem Stockberg“ zu Illingen zu, Baugelände für junge Familien zu schaffen. Entstanden sind 47 Baustellen.
Inzwischen wird dort gebaut!
Neues schaffen, Bewährtes erhalten. Dies gilt auch für die Seelbachhalle, die stark genutzt wird. Inzwischen geht die „Hall“ auf die 30 zu, Zeit also, sie „aufzumöbeln“. Das ist auch gelungen und wie! Das Spritzenhaus, ein weiteres Projekt, wird im Zusammenwirken von Land, Gemeinde und Obst- und Gartenbauverein saniert. Die Wustweiler Messdiener machten mit bei der großen 72-Stunden-Aktion des Bundes der Katholischen Jugend. Sie legten einen Nordic-Walking-Trimm-Pfad an!
Der SV „Germania“ wurde 75, die Pfarrkirche Herz-Jesu 70 Jahre alt. Beides wurde gebüh rend gefeiert.
Der Arbeitskreis Heimatkunde hatte im vergangenen Jahr damit begonnen, eine Liste mit all den Personen erstellen, die seit 1924 auf dem Wustweiler Friedhof bestattet worden sind. In zwischen liegt eine beachtliche Dokumentation vor. Zu sehen ist sie in der Wustweiler Hei matstube. Wer Interesse hat und einmal hineinschauen möchte, sollte sich wegen eines Besuchstermins mit Reinhold Strauß, Mitarbeiter des AK Heimatkunde, in der Verbindung setzen. Er ist telefonisch unter der Nummer 06825/45716 erreichbar.
2005 heißt es übrigens wieder „Wustweiler Dorffest“! Vom 15. bis zum 18. Juli wird es über die Bühne gehen. Wustweiler Dorffest, das heißt Programm und Begegnung. Klar doch, dass wir auch viele „Ehemalige“ bei uns sehen möchten.
Für heute erhoffen wir für Euch und uns eine gute Zeit und wünschen – stellvertretend für die Leute unseres Dorfes –
……………………. gesegnete Weihnachten und ein gutes, friedvolles Jahr 2005!
Hans Dieter Schwarz | Rudi Marx | Bernhard Schmidt |
Ortsvorsteher | Heimat- und Kulturpfleger | Vorsitzender Heimat- und Verkehrsverein |
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